Planung und Vorbereitung
Vorgeschichte
Irgendwann hatte ich die spontane Eingebung: Es wäre doch cool, einfach auf das Fahrrad zu steigen und eine Woche lang in eine Himmelsrichtung zu fahren.Schnell habe ich gemerkt, dass sich in einer Woche doch sehr konkrete Ziele erreichen lassen.
So konkretisierte sich der "Master Plan":
Osten -> Wien
Westen -> Paris
Norden -> Amsterdam
Süden -> Genua (evtl. sogar Pisa oder Rom)
2017 habe ich Wien in Angriff genommen - wie sich herausgestellt hat, etwas zu blauäugig. Damals musste ich meine Tour aufgrund "körperlicher Beschwerden" unterbrechen und in zwei Anläufen absolvieren.
Details siehe auf "Mit dem Fahrrad nach Wien"
2018 wurde Paris - diesmal deutlich besser vorbereitet - in Angriff genommen. Details der dieses mal beschwerdefreien Tour, können auf "Mit dem Fahrrad nach Paris" nachgelesen werden.
Heute schreiben wir das Jahr 2019 - die Umstände sind günstig - nun kann Amsterdam angegangen werden :-)
Also habe ich bei meinem Arbeitgeber Urlaub angemeldet und mir schon einen Plan zurecht gelegt.
Vorbereitungen
Da meine letzte Tour sehr gut funktioniert hat, kann ich bei den Vorbereitungen auf diese Erfahrungen zurück greifen.Rahmenbedingungen
Meine Vorgaben sind:- 6 Tage fahren
- soweit möglich am Rhein entlang
- max. 150 km pro Tag
- Heimreise am 7. Tag mit dem Bus oder Zug
Übernachtungen
Um eine Herbergssuche zu vermeiden, suche ich mir als Tagesziel immer Ortschaften aus, in denen ich z.B. über booking.com mindestens 2 Übernachtungsmöglichkeiten finde.Die Buchung selber kann recht kurzfristig (meist am Vortag) erfolgen - das hat bisher immer gut funktioniert.
Heimreise
Meinen bisherigen Erfahrungen nach ist es ratsam, die Rückreise früh genug zu buchen. Gerade bei der Bahn und mit dem Fahrrad kann das ansonsten ein Problem werden.
Bisher bin ich zwei mal mit der Bahn und einmal mit dem Bus nach Hause gefahren. Bei der Suche nach Rückreise-Möglichkeiten war sehr schnell klar, dass ich wieder mit den Flixbus retour fahren werde, da mit der Bahn das Fahrrad nur in "Bummelzügen" mitgenommen werden kann (-> lange Fahrtzeit, viele Umstiege)...
Vorteile des Busses:
- Fahrradtransport möglich
- mit der Bahn müsste ich das Fahrrad auseinander bauen und in einer Tasche durch die Gegend schleppen
- höhere Flexibilität, da ich den gebuchten Termin ohne Stornogebühren verschieben kann (falls das Wetter in der geplanten Woche nicht passt)
- Der Bus fährt über Nacht und erst recht spät. Dadurch habe ich fast einen vollen Tag, um Amsterdam zu genießen
- nur einmal umsteigen
- deutlich längere Fahrzeit als z.B. mit dem ICE
Material
Fahrrad
Obwohl es für solche Langstrecken nicht wirklich gut geeignet ist, fahre ich mit meinem KTM Mountainbike durch die Gegend. Egal ob zur Arbeit, auf den Berg oder nach Wien. Zwar kommt man im Ebenen nicht so schnell voran, wie mit einem Touring Bike oder Rennrad, allerdings hat mich meine Routenplanung immer wieder mal über "Wege" geführt, bei denen ich froh war, ein geländegängiges Fahrrad zu haben :-)Sattel und Griffe sind nicht mehr original, und durch für Langstrecken besser geeignete Varianten ausgetauscht worden, was sich schon auf meiner letzten Tour bewährt hat.
Gepäck
Mein Gepäck bringe ich in einem normalen Wander-Rucksack unter. Viel brauche ich in einer Woche ja nicht.Reparatur Set
Keinesfalls darf ein einfaches Reparatur Set fehlen:- das notwendigste Werkzeug
- Flicken für den Schlauch
- eine kleine Handpumpe
Navigation
Ebenfalls bewährt: 2 Navis- mein Smartphone
- Navigation mittels Google Maps
- mein Garmin Vista hcx
- um die Route aufzuzeichnen
- zweite Meinung zur Route (mit einer aktuellen OSM Karte)
- falls ich mal offline bin
Kamera
Da ich während der Fahrt nicht ständig Fotos mache, habe ich mir diesmal überlegt, die ActionCam meines Sohnes aufs Fahrrad zu montieren, um einen Zeitraffer Film zu erstellen. Das hat bei einem ersten Test recht gut funktioniert - über die Powerbank sollte auch die Stromversorgung dauerhaft klappen. Allerdings bin ich dabei auf trockenes Wetter angewiesen (ich habe zwar ein wasserdichtes Gehäuse, das geht aber nur mit Akku)...Ich bin mal auf das Ergebnis "Hörbranz - Amsterdam in 30 Minuten" (oder so ähnlich) gespannt :-)
Sonstiges
Um körperlichen Beschwerden vorzubeugen, dürfen nicht fehlen:- eine gute Heilsalbe für den Allerwertesten um den Wolf fern zu halten
- Magnesium gegen Krämpfe
- Radlerhosen
- 2 Wasserflaschen
Plan
Die Strecke nach Amsterdam ist rund 60km weiter als nach Paris. Darum sind die Tagesetappen entsprechend länger - was aber kein Problem sein dürfte.Ich habe mir auch mal eine Route über Luxemburg und Brüssel herausgesucht. Diese würde aber mein Tagespensum sprengen. Darum habe ich mich für den direkteren Weg (mehr am Rhein entlang, Köln als "Zwischen-Highlight") entschieden.
Das Ergebnis der Planung sieht nun folgendermaßen aus:
Tag | Von | Nach | Distanz [km] | Höhenmeter |
1 | Hörbranz | Reutlingen | 143 | 908 |
2 | Reutlingen | Speyer | 136 | 825 |
3 | Speyer | Oberwesel | 130 | 400 |
4 | Oberwesel | Köln | 135 | 446 |
5 | Köln | Emmerich am Rhein | 129 | 105 |
6 | Emmerich am Rhein | Amsterdam | 134 | 145 |
Etwas sportlicher als die Tour nach Paris (v.a. der erste Tag), aber weniger anstrengend als nach Wien (Höhenmeter).
Und hier, weil es gerade dazu passt, noch die Daten der aufgezeichneten Tour auf alltrails.com und auf
Weiter mit Tag 1: Hörbranz - Reutlingen
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